Workshops
Öffentlicher Vortrag: "Reparations for White Supremacy? Charles W. Mills and Reparative Justice after the Structural Turn"
Datum: Mai 19, 17:00
Ort: HS 02.23
Gastvortragende: Jennifer Page (Universität Zürich)
Gefördert von:
Internationaler Workshop "Justice in Time"
Datum: Mai 19, Mai 20, 2022
· Uhrzeit:
o Mai 19: 13:00 – 16:30
o Mai 20: 10:00 – 17:00
· Ort: VC ROOM (RESOWI) – hybride Veranstaltung
Der Workshop zielt darauf ab, verschiedene Rechtfertigungen für die Wiedergutmachung von vergangenem Unrecht zu untersuchen. Es soll analysiert werden, wie die Supersession-These kritisch rekonstruiert, auf empirische Fälle angewendet und welche weiteren Kritikpunkte daran gefunden werden könnte. Der Workshop beschränkt sich jedoch nicht auf die Diskussion der Supersession, sondern stellt auch die Frage, welche „Sprache“ in der Diskussion um Gerechtigkeit verwendet werden soll. Sollte der Fokus auf der zukünftigen Verteilungsgerechtigkeit liegen? Führen Ansprüche, die auf "historischem Unrecht" beruhen, zu starken Ansprüchen in der Gegenwart? Oder ist die Sprache des "historischen Unrechts" zu rückwärtsgewandt? Hat die Tatsache, dass ein Unrecht in der Vergangenheit stattgefunden hat, eine unabhängige normative Relevanz oder hat es nur dann normative Relevanz, wenn seine Folgen in der Gegenwart fortbestehen? Führt die bloße Tatsache, von historischem Unrecht profitiert zu haben oder bereichert worden zu sein, zu Reparationspflichten? Beschränken sich die Pflichten der Begünstigten vergangenen Unrechts auf die Rückstellung des zu Unrecht erworbenen Vorteils? Sollten wir uns auf jenes Unrecht konzentrieren, das im Laufe der Zeit andauert, und darauf abzielen, "strukturelle Ungerechtigkeit" zu beseitigen, welches bis heute andauert? Erfordern indigene Perspektiven, dass wir uns dem Thema Gerechtigkeit rechtzeitig auf grundlegend andere Weise nähern? Welche andere Sprache könnte nützlich sein, um „Justice in Time“ zu konzeptualisieren?
Dieser Workshop ist Teil des Forschungsprojekts „Die Aufhebung historischen Unrechts und veränderte Umstände“. Das Projekt ist vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert.
Teilnehmende:
· David Heyd (Hebrew University of Jerusalem)
· Lukas Meyer (University of Graz)
· David Miller (Oxford University)
· Paulina Ochoa-Espejo (Haverford College)
· Jennifer Page (University of Zurich)
· Santiago Truccone-Borgogno (University of Graz)
· Timothy Waligore (Pace University)
· Daniel Weinstock (McGill University)
Gefördert von:
Internationale Fachtagung "Justice in Time"
Der Arbeitsbereich Praktische Philosophie freut sich die internationale Fachtagung "Justice in Time" anzukündigen, die von 2. - 3. Dezember 2021 in Graz stattfinden wird.
Die Vortragenden sind:
Rahul Kumar (Queen’s University, Canada), Professor |
Daniel Hans Loewe (Universidad Adolfo Ibáñez, Chile), Professor |
Catherine Lu (McGill University, Canada), Professor |
David Miller (Nuffield College, Oxford, UK), Professor |
Alasia Nuti (York, England), Dozentin |
Jennifer Page (University of Zurich, Switzerland), Postdoc |
Timothy Waligore (Pace University, US), Assoziierter Professor |
Daniel Weinstock (McGill University, Canada), Professor |
Lukas H. Meyer (University of Graz), Univ.-Professor |
Santiago D. Truccone Borgogno (University of Graz), Dozent |
Internationaler Workshop "The Temporal Orientation of Justice"
Der Arbeitsbereich für Praktische Philosophie des Instituts für Philosophie veranstaltete von 4.-6. Juni 2018 einen internationalen Workshop zum Thema „The Temporal Orientation of Justice: The Supersession Thesis, Historical Injustice, and Changed Circumstances“. Dieses Themengebiet wurde in einem 1992 in Ethics erschienen Artikel („Superseding Historic Injustice“) von Jeremy Waldron herausgearbeitet und beschäftigt seither TheoretikerInnen mehrerer Generationen.
Waldron stellte in seinen Arbeiten über historisches Unrecht die These auf, dass Unrecht unter bestimmten Umständen im Lauf der Zeit aufgehoben werden kann. Diese Aufhebungsthese sieht sich mit Kritik konfrontiert, sowohl konzeptueller Art als auch auf die Anwendbarkeit bezogen. Im Workshop wurde untersucht, ob (und wenn ja, wie) die Aufhebungsthese kritisch rekonstruiert, in empirischen Fallbeispielen angewandt und weiter kritisch durchleuchtet werden kann.
Auf Einladung der Organisator:innen, Lukas Meyer, Timothy Waligore, Seung Hyun Song und Santiago Truccone Borgogno, nahmen Jeremy Waldron (NYU), Daniel Butt (University of Oxford), Gordon Christie (University of British Columbia), Burke Hendrix (University of Oregon), Amy Hondo (Princeton University), Andrei Marmor (Cornell University), Julio Montero (University of Buenos Aires), Jeff Spinner-Halev (University of North Carolina at Chapel-Hill) an dem Workshop teil. Die Integration der Konferenz in verschiedene Lehrveranstaltungen des Instituts bot Studierenden die Möglichkeit, Einblicke in den wissenschaftlichen Diskurs zu gewinnen, wie auch Kontakt zu international renommierten Wissenschaftler:innen zu knüpfen.
Am Abend des 4. Juni fand im Rahmen der Konferenz auch ein öffentlicher Vortrag von Jeremy Waldron statt. Dabei sprach er über „The Philosophical Foundations of Immigration Law“. Er durchleuchtete grundlegende Fragen des Immigrationsrechts und argumentierte unter anderem dafür, dass Migrationsrecht längst als supranationales Rechtssystem gesehen werden müsse, nicht mehr als rein nationale Angelegenheit.
Die Organisator:innen möchten hier nochmals herzlich allen Fördergebern danken: dem Landeshauptmann des Land Steiermark, dem Land Steiermark, der Stadt Graz, der Gesellschaft für Analytische Philosophie, dem Büro für Internationale Beziehungen sowie dem Dekanat der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz.